2. Dezember 2018 - 24. Februar 2019
Neue Ausstellung zum Jahreswechsel im Luckauer Cartoonmuseum
Anschaulich und unkonventionell können Karikaturisten wie Cartoonisten in ihren Zeichnungen Geschichte begreifbar machen, Missstände aufzeigen und Fehlverhalten verdeutlichen. Sie sind Chronisten des Zeitgeschehens und des Zeitgeistes zugleich.
Zum Ausklang des „Europäischen Kulturerbejahres 2018“ gibt das Cartoonmuseum Brandenburg ab Dezember einen Einblick in die umfangreichen Bestände der Sammlung im Museum.
Der Kunstschatz, den die Cartoonlobby und ihre Stiftung vor Ort in Luckau bewahrt, soll der Öffentlichkeit in neuer Form zugänglich gemacht werden. Die Ausstellung vermittelt „original und digital“ erste Ansätze der Präsentation zu den Werken im Museum sowie im Internet.
Es kommt zur Begegnung mit echten Klassikern der Karikatur im Original und es wird erstmals die Möglichkeit geben, digital Einsicht in Teilbestände der Sammlung zu nehmen. Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg wurde 2017 damit begonnen, die ersten Originalzeichnungen von 30.000 zu digitalisieren und zu inventarisieren. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen in der Ausstellung sichtbar werden und bilden die Grundlage für den weiteren Austausch auch mit anderen Forschungseinrichtungen in Europa.
In Hinblick auf das bevorstehende Jubiläum des Mauerfalls sowie der jüngsten politischen Entwicklungen in Europa und der Welt sollen vor allem die Bilder eines geteilten Europas, des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung im Mittelpunkt der Ausstellung stehen.
Die Sichtweisen zweier unterschiedlicher Gesellschaftssysteme und politischer Blöcke aufeinander, aus so unterschiedlichen Blickwinkeln, spiegeln den damaligen Zeitgeist - aber auch das ideologisch aufgeheizte Weltklima wider. Wettrüsten, erneute Kriegsgefahr und das Ringen um Abrüstung stehen auch im Mittelpunkt der Karikaturen aus dieser Zeit. Die Bilder sprechen für sich und lassen Erinnerungen wach werden – längst vergessene Geschichte Revue passieren. Die Ausstellung verdeutlicht auch die Erwartungen, Hoffnungen und Befürchtungen im Zusammenhang mit dem Fall der innerdeutschen Grenze und der Wiedervereinigung. Auch die Chance welche sich daraus für Europa ergab.
Hundertfache Erinnerungen und Denkanstöße vermittelt diese vom Umfang eingeschränkte Schau. Bestenfalls regt sie dazu an, so manches noch einmal zu Hause nachzuschlagen oder gleich vor Ort zu „googeln“.
Das Konzept wird im wesentlichen getragen von Arbeiten der Zeichner Reiner Schwalme, Heinz Behling, Horst Schrade, Karl-Heinz Schoenfeld, Helmut Jaček und Harri Parschau – ergänzt um Arbeiten u.a. von Manfred Bofinger, Klaus Vonderwerth, Ottfried Zielke, Frank Leuchte und Louis Rauwolf.
Erste Einblicke in die Sammlung gib es bei museum-digital ...