Mai - Oktober 2017
Cartoonmuseum Brandenburg – Luckau
Ausstellungsprojekt der Cartoonlobby zum Reformationsjahr
Martin Luther sinnierte mit spitzer Zunge und scharfem Verstand über die Zeitgenossen und die gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit. Eigenschaften, die einen guten Karikaturisten heutzutage ausmachen.
Über 80 Cartoonlobbyisten aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland waren aufgerufen, ihre Beiträge zu Religion, Politik und Gesellschaft von heute zum Motto einzureichen. Die satirischen Arbeiten greifen dabei auch viele Themen auf, die bereits zu Luthers Zeiten von Relevanz waren und nach wie vor aktuell sind.
Die Ausstellung der Cartoonlobby in ihrem Museum setzt den Schwerpunkt auf die Bedeutung der Religionen, das Miteinander auf der Welt und die gesellschaftlichen Visionen mit dezidierter Ausrichtung auf die Gegenwart.
Das Projekt wird in drei Teilen mit unterschiedlichen Inhalten unter den Titeln „Glaube“, „Liebe“ und „Hoffnung“ vom Mai bis Oktober nacheinander gezeigt
7. Mai – 25. Juni 2017
Plakat zu Glaube - Motiv von NEL
„Glaube“
Karikaturen zum Reformationsjubiläum – Teil I
Der erste Teil der Trilogie beschäftigt sich mit der Bedeutung von Religionen in der heutigen Welt.
Im Mittelpunkt steht der Einfluss von Religionen in unserem Alltag und in der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen. Auch unter dem Gesichtspunkt zunehmender Globalisierung, Zuwanderung und medialer Vernetzung. Intoleranz und Fanatismus wachsen im Schatten des Glaubens. Er wird missbraucht im eigenen Interesse und um Politik zu machen.
Wie hat der Glaube und die Auseinandersetzungen um ihn unsere Gesellschaft geprägt und bestimmt unser Handeln? Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens nehmen unser Bemühungen die kuriosesten Formen an.
Letztendlich stellt sich die Frage nach dem, das man überhaupt noch glauben kann und will in unserem postfaktischen Zeitalter.
2. Juli – 27. August 2017
Plakat zu Liebe - Motiv von Erich Rauschenbach
„Liebe“
Karikaturen zum Reformationsjubiläum – Teil II
Die Schau widmet sich dem Miteinander der Menschen und der Rolle des Einzelnen in der Gesellschaft.
„Die Erfahrung lehrt, dass durch Liebe weit mehr ausgerichtet werden könne als durch knechtischen Zwang.“ - so Martin Luther. Liebe kennt viele Formen: zu Gott, zwischen Mann und Frau, Mann und Mann, Frau und Frau, zu den Kindern, zu den Tieren ... nicht zu vergessen die Liebe zu sich selbst und die Nächstenliebe.
Aber wie sehen menschliche Beziehungen aus, wie begegnen wir dem anderen, dem Nachbarn und dem Fremden? Allzu oft mangelt es an Achtung und Respekt voreinander, beherrschen Egoismus und Vorurteile unser Tun. Aus der Freiheit jedes Einzelnen folgt auch die Gewissensfreiheit, die bis heute unser Miteinander in Staat, Kirche und Gesellschaft prägt. Aber was macht nun jeder daraus?
3. September – 29. Oktober 2017
Plakat zur Hoffnung - Motiv von Jan Rieckhoff
„Hoffnung“
Karikaturen zum Reformationsjubiläum – Teil III
Die Ausstellungsserie endet mit den Visionen und notwendigen Veränderungen im Denken und Verhalten.
Es geht um die Rolle von Reformen in der Gegenwart. Was ist aus den gesellschaftlichen Utopien geworden und ist unsere jetzige Lebensweise wirklich alternativlos? Politik und Wirtschaft, Ideologie und Kirche zwischen Anspruch und Wirklichkeit das sind die Themen im letzten Teil der Trilogie.
Welche Visionen vermittelt uns die Politik? Welche Wertvorstellungen formt die Gesellschaft? Unsere Meinungsbildung wird zunehmend geprägt durch die Medien und sozialen Netzwerke. Unser Alltag durch neue Technologien. Aspekte bei der Zukunftsgestaltung gilt es zu betrachten, Gefahren und Irrglaube aufzudecken und deren Nutzen für die Menschheit zu hinterfragen. Antworten auf die Frage: Wo besteht heute dringend Reformbedarf?