5. März - 30. April 2017
Cartoonmuseum Brandenburg startet mit einem echten Klassiker in die Saison
Zum 25. Todestag erinnert das Cartoonmuseum in Luckau mit einer Ausstellung an den „Ausnahme-Karikaturisten“ der DDR- und Wendezeit Frank Leuchte (1942-1992). Der Satiriker und Karikaturist wurde von vielen seiner Zeichnerkollegen bewundert, als Mensch und vielseitiger Künstler geschätzt. Er erlebte reichlich Widerspruch an sich selbst und in seinem begrenzten Heimatland. Satire war die Lebenskunst, mit der er sich befreite.
Mit paradoxen Ansätzen im Kopf, wurde das was ihn umgab, entlarvt mit geistvollen Pointen: kleinbürgerlicher Pathos, wichtigtuerischer Fortschritt, Weltläufigkeit in Grenzen - die Enge wurde zum ironischen Ereignis.
Seine prägnanten Figuren waren eine satirische Instanz. Als bekennender Journalist etablierte er neben den Karikaturen auch seine Wort-Bildbeiträge über viele Jahre im „Magazin“ und „Eulenspiegel“. Er schuf an die 100 Vorspann- und Pausengraphiken für das Fernsehen, illustrierte für Verlage, für Programmhefte der „Distel“, entwarf Plakate und vieles mehr.
Im Nachhinein erscheint die Hinterlassenschaft Leuchteschen Humors in ihrer kritischen Identität und sozialen Genauigkeit wie eine absurde Chronik der DDR und der Wendezeit.
Unter dem Titel „Nun noch einmal ohne Faust“ zeigt das Cartoonmuseum Brandenburg einen umfangreichen Querschnitt durch das facettenreiche Lebenswerk von Frank Leuchte.
Die Ausstellung umfasst etwa 140 Originalblätter aus der Sammlung der "Stiftung Museen für Humor und Satire" der Cartoonlobby unterstützt durch Leihgaben der "Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig" und der "Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung, Satiricum Greiz".