1. Oktober bis 30. November 2012
Plakate, Postkarten, Fotomontagen u.v.m. von Joseph W. Huber
Für Joseph W. Huber ging es vor allem darum, Postkarten zu produzieren. Kunstwerke sollten so gestaltet sein, dass sie jeder haben, mitnehmen und verbreiten konnte. Nicht das Unikat war sein Metier, sondern die vervielfältigte Graphik oder das in Auflage gedruckte Plakat. Seit 1979 prangerte er mit seinen Beiträgen gesellschaftliche Probleme an und deckte menschliches Fehlverhalten auf. Er nannte seine Wort-Bild-Montagen folgerichtig „DENK-ZETTEL“, die auch heute noch von erschreckender Aktualität sind.
1986 begann er die SCHILDERungen. Mit der Kamera, ohne jegliche Montage hielt er Schilder fest, die eine Botschaft in die Welt stellten, durch Umgebung und Kontext aber zugleich etwas ganz anderes schildern. Sie provozierten ein Schmunzeln oder Lachen, wenn auch oft mit bitterem Nachgeschmack. Huber hält die Kuriositäten im DDR-Alltag und später der Wendezeit fest, die dann ebenfalls als Postkartenedition auch zusammen mit anderen Künstlern erschienen.
Gezeigt werden darüber hinaus verschiedene Op Art Experimente aus den frühen 1970er Jahren. Auch die Konkrete Poesie beschäftigte Huber, was sich in der Graphikmappe "eNDungen", in seinen Mail Art Arbeiten sowie in diversen Beiträgen für Zeitschriften niederschlug. Daraus wird ebenfalls eine Auswahl zu sehen sein, ebenso gelangen Objekte und andere grafische Arbeiten zur Ausstellung.
Diese Ausstellung aus den Beständen der "Sammlung_Museum für Humor und Satire" und mit zusätzlichen Leihgaben erinnert an einen engagierten Ostberliner Künstler, seine Projekte und seinen Austausch mit anderen Gleichgesinnten.
Das Museum dankt Karla Sachse für die tatkräftige Unterstützung und die Überlassung der originalgrafischen Arbeiten sowie der Dokumente zum Lebenswerk von Joseph W. Huber.