1. Mai bis 30. Juni 2011
Jubiläumsausstellung zum 80. Geburtstag von Harald Kretzschmar
Alle werfen alles weg – er nicht. Aufgehobenes und Aufhebendes aus 55 Jahren Karikaturistenleben im Land Brandenburg.
Porträtkarikaturen und satirische Zeichnungen, philosophische Cartoons und kleine grafische Scherze des nun achtzigjährigen bekannten Eulenspiegel - und ND -Zeichners.
Die „Sammlung_Museum für Humor und Satire“ der Cartoonlobby in Luckau zeigt als erste umfassende Personalausstellung eine Sonderschau zum künstlerischen Schaffen des Karikaturisten, Grafikers und Publizisten Harald Kretzschmar. Anlass ist der 80. Geburtstag des Cartoonlobbyisten, den er in der zweiten Maihälfte feiern kann.
Zu sehen gibt es mehr als 60 ausgewählte Originalblätter entstanden in 55 Berufsjahren als Zeichner und Porträtist. Darüber hinaus Skizzenbücher, Reisebilder, Buchillustrationen, Porträt-Terrakotten berühmter Schriftsteller, Druckgrafik, Bücher, Plakate und vieles mehr. Dazu gehören, als besonders wichtiges Betätigungsfeld in seinem vielseitigen Schaffen, natürlich Porträtkarikaturen von Prominenten aus Politik, Gesellschaft und Kultur. Egal ob mit Tusche, Filzstift, Acrylfarben oder Ton ausgeführt, ihnen merkt man die Begeisterung des Künstlers für dieses Genre an.
Einen erheblichen Anteil an den präsentierten Werken in der Ausstellung machen die politischen Karikaturen und philosophischen Cartoons von Harald Kretzschmar aus, was den Intentionen des jungen Museums in Luckau besonders entspricht.
Darunter Zeichnungen zu gesellschaftlichen Aspekten und Problemen in der ehemaligen DDR und zu Befindlichkeiten Ende der 80er Jahre. Also zur „Innenpolitik“ wie man damals beim EULENSPIEGEL, der Wochenzeitschrift für Satire und Humor, gesagt hätte.
Wendezweifel und Befürchtungen werden ebenso aufgegriffen, wie Kritiken an der heutigen Konsumgesellschaft und dem entfesselten „Turbokapitalismus“. Das aktuelle gesellschaftliche Geschehen spiegelt sich in den Tageskarikaturen wider, die Harald Kretzschmar noch immer für die Zeitung „Neues Deutschland“ anfertigt.
Ausgespart werden aber auch nicht Arbeiten zur „Außenpolitik“, wie sie zu DDR-Zeiten üblich und gewünscht waren. Diese Blätter zur „Imperialismuskritik“ sind aus heutiger Sicht teilweise noch immer von erschreckender Aktualität.
Harald Kretzschmar spielte eine wichtige Rolle bei der Dokumentation der historischen und der DDR-Karikatur. Unermüdlich hat er sich für die Karikatur und ihre Protagonisten in der Öffentlichkeit eingesetzt. Leidenschaftlich streitet er für die gesellschaftliche Anerkennung des Geleisteten auch wenn es sein eigenes Lebenswerk betrifft.
Er ist Herausgeber vieler Eulenspiegel-Bücher und Mitbegründer vom „Satiricum“ in Greiz, das seit 1975 auch eine Sammlung der DDR-Karikatur besitzt. Darüber hinaus schrieb er Bücher zu seinem eigenen Schaffen als Porträtkarikaturist und über seine Begegnungen mit Prominenten an seinem Heimatort Kleinmachnow bei Berlin, wo er seit 1956 lebt.
Inzwischen darf die Sammlung der "Stiftung Museen für Humor und Satire" Originalzeichnungen des Künstlers Harald Kretzschmar in großem Umfang zu ihrem Bestand zählen.
Kurzbiografie Harald Kretzschmar
Grafiker und Karikaturist, Publizist und Schriftsteller
geboren 1931 in Berlin-Steglitz
Schulzeit bis zum Abitur 1950 in Dresden
Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, Diplom 1955
freier Mitarbeiter beim „EULENSPIEGEL“, 1956 bis 1991
Beschäftigungsfelder:
- gezeichnete Satire und Porträtkarikatur
- Glossen, Essays und Kunstkritiken
- eigenen Buchveröffentlichungen (seit 1962)
- Buchherausgabe und Karikaturengeschichte
seit 1956 wohnhaft in Kleinmachnow bei Berlin
Personalausstellungen im In-und Ausland mit politischen Karikaturen, philosophischen Cartoons und Porträtgrafik
Gründer vom „Satiricum Greiz“