15. März bis 30. April 2011

Special in der Ausstellung "... museumsreif ..."

Am 13. März um 11 Uhr eröffnet die Cartoonlobby eine erste kleine Personalschau im Rahmen der Ausstellung „... museumsreif ...“ in ihren neuen Räumlichkeiten in der Altstadt von Luckau.

Unter dem Titel „Deutsch-Deutsche Querelen“ stellt das Museum eine Auswahl von rund 40 Arbeiten der bekannten westdeutschen Karikaturistin Marie Marcks im Original aus. Die Zeichnerin, inzwischen über 88 Jahre alt, lebt seit über 60 Jahren in Heidelberg. Dies erklärt auch den Umstand, warum sie den weiten und beschwerlichen Weg nicht bis nach Luckau auf sich nehmen wird. So gern sie auch zur Eröffnung dabei gewesen wäre.

Marie Marcks wurde in Berlin geboren und wuchs in Potsdam und Umgebung auf. Eine Tatsache, die das Werk von Marie Marcks neben der Reputation als große Zeichnerin der Bundesrepublik für die „Sammlung_Museum für Humor und Satire“ interessant macht. Die Sammlung sieht sich in der Tradition der gezeichneten Satire und Humors aus Vergangenheit und Gegenwart in der Region Berlin/Brandenburg. Marie Marcks, die Tochter eines Künstlerehepaars, macht eine Ausbildung an der Kunstschule der Mutter und studiert noch einige Semester Architektur in Berlin und Stuttgart während des Zweiten Weltkrieges. Nach Abbruch des Studiums arbeitet sie als selbständige Kunstschaffende in Heidelberg. Neben der Arbeit als Graphikerin und Illustratorin fängt sie Anfang der 1960er Jahre relativ spät damit an, politische Karikaturen zu veröffentlichen. 

Zu diesem Zeitpunkt begann der Kalte Krieg zwischen Ost und West seine extremsten Formen anzunehmen. Atomare Abschreckung und die Androhung totaler Gewalt kamen auf die politische Tagesordnung. Das Deutsch-Deutsche Verhältnis war und blieb ein gespanntes. Die junge Demokratin und Pazifistin beginnt mit als Erste die Gesellschaft aus dem weiblichen Blickwinkel zu sehen und zu kritisieren. Sie zeigt die Gefahren für die Zukunft der Menschheit, für das Glück ihrer Kinder auf. Sie geißelt Wettrüsten und Militarismus. Kämpft gegen den Mief vergangener Zeiten und die Bremsklötze einer gesellschaftlichen Modernisierung in der damaligen Bundesrepublik. Marie Marcks hat dazu einige der Blätter rausgesucht, die ihr besonders wichtig erschienen und die auch die unterschiedlichen Sichtweisen in beiden Teilen Deutschlands verdeutlichen. Arbeiten von denen sie meint, man sollte sie unbedingt hier in Luckau zeigen. Was das Museum gern und aus Überzeugung tut. Die Ausstellung findet auch aus Anlass der bundesweiten Premiere ihres neuen Buches und der neuen Reihe „Meister der komischen Kunst“ vom Kunstmann-Verlag statt.

Eingebettet ist dieses Special in das erste Ausstellungsprojekt „... museumsreif ...“ mit dem die Cartoonlobby das Potential eines „Museums für Humor und Satire“ aufzeigen möchte und die Projekte für dieses Jahr vorstellt.

Marie Marcks, Jahrgang 1922, zeichnete Jahrzehnte für die „Süddeutsche Zeitung“, für „Titanic“, den „Vorwärts“, für „pardon“, „Die Zeit“ und viele überregionale Medien ihre Karikaturen und Bildergeschichten. Zu Themen wie Erziehung, Pädagogik, Frauenbewegung, Schulreformen, Umweltschutz, Rüstung, Neonazismus und Atomzeitalter.


Karikatur von Marie Marcks
Karikatur von Marie Marcks

 

Karikatur von Marie Marcks
Karikatur von Marie Marcks

 

Karikatur von Marie Marcks
Karikatur von Marie Marcks

 

Karikatur von Marie Marcks
Karikatur von Marie Marcks

 



 

Logo der Sammlung und des Museum - Bildmotiv eines Zeichners mit Narrenkappe und Mappe - Entwurf von Reiner Schwalme

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