© Cartoon von Paolo Calleri 2020
Am 7. Januar 2020 jährte sich das schreckliche Ereignis der Pariser Anschläge auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" zum 5. Mal. Auch die Cartoonlobby und ihr Cartoonmuseum Brandenburg in Luckau haben sich damals in die Diskussionen eingemischt, Verlautbarungen initiiert, ihre Solidarität bekundet, Veranstaltungen organisiert und Ausstellungsprojekte verwirklicht ... zeitnah als unmittelbare Reaktion auf die Geschehnisse. Unzählige Interviews wurden von den Zeichner*innen und dem Vorstand der Cartoonlobby gegeben und in öffentlichen Diskussionsrunden die Frage nach den Grenzen der Satire erörtert. Die Karikaturisten sollten den verunsicherten Bürgern die Welt erklären - die Zusammenhänge verständlich machen ... als ob das nicht auch die Aufgabe der Politik und der Medien gewesen wäre. Das CartoonJournal will hier mit einigen Originalnachrichten aus dieser Zeit ... noch einmal daran erinnern.
Presse- und Rundfunkfreiheit erkämpfen und verteidigen!
14.01.2015
Gemeinsame Erklärung von Journalisten- und Medienorganisationen
14.01.2015 – Das Attentat auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo ist ein Alarmsignal. Die deutschen Journalisten- und Medienorganisationen rufen dazu auf, die Presse- und Rundfunkfreiheit in Deutschland und weltweit stets aufs Neue zu verteidigen. ARD, dju in verdi, DJV, Freelens, Freischreiber, netzwerk recherche, n-ost, Reporter ohne Grenzen, VDZ, der Verband Cartoonlobby, VPRT, VDZ und ZDF haben dazu heute die folgende gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht:
Der Anschlag auf die Zeitschrift Charlie Hebdo hat auf grausame Weise in Erinnerung gerufen, dass die Presse- und Rundfunkfreiheit auch in Mitteleuropa kein Thema für wohlfeile Sonntagsreden ist. Sie ist ein Menschenrecht, das jederzeit gefährdet ist und selbst in gefestigten Demokratien ständig neu erkämpft und verteidigt werden muss. Nur wenn Journalisten und Redaktionen frei von Angst und äußeren Zwängen recherchieren, berichten und kommentieren können, ist der ungehinderte Wettstreit der Meinungen möglich, ohne den eine offene, demokratische Gesellschaft nicht denkbar ist.
Jede Art von Gewalt, Drohungen, pauschalen oder gezielten Diffamierungen gegen Medien und deren Vertreter ist damit unvereinbar. Auch Journalisten und Medien müssen sich der Kritik stellen – das ist wesentlicher Teil des gesellschaftlichen Diskurses in einer Demokratie. Aber Kritik darf nicht in Drohungen oder Gewalt umschlagen.
Paris und seine Folgen ... Januar 2015
20.01.2015
Digitale Sonderschau der Cartoonlobby
Die Mitglieder des bundesweiten Verbandes - der auch das Cartoonmuseum in Luckau betreibt, reagieren auf die schrecklichen Attentate in Paris und ergänzen die laufende Klaus Stuttmann - Ausstellung durch Ihren Solidaritätsbekundungen, Stellungnahmen und Zeichnungen. Damit dies schnell passieren konnte und im Interesse der Aktualität, werden diese Beiträge digital auf einem Bildschirm gezeigt.
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„Was darf Satire? Wo endet die Pressefreiheit?“
11.02.2015
Vortrag und Diskussionsrunde im Cartoonmuseum Brandenburg
Sonntag, den 15.02.2015 von 11-13 Uhr
Der Leiter der "Sammlung_Museum für Humor und Satire", Andreas Nicolai und seine Gäste der Cartoonlobby, nehmen die aktuellen Geschehnisse und die fortwährende Diskussion in der Öffentlichkeit über die Grenzen von Humor und Satire zum Anlass für eine Gesprächsrunde.
Der Terrorangriff auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ hat weltweit Entsetzen und Solidarität hervorgerufen. Das „Cartoonmuseum Brandenburg“ in Luckau reagierte im Januar schnell und verlängerte die laufende Ausstellung mit politischen Karikaturen von Klaus Stuttmann. Diese wurde ergänzt durch aktuelle Beiträge, wie Zeichnungen und Wortmeldungen der Cartoonlobbyisten. Die Präsentation in digitaler Form wird ständig um Dokumente sowie Zeugnisse der öffentlichen Diskussion in den Medien erweitert.
Der Anschlag von Paris wurde als ein Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit gesehen, die in Frankreich wie in Deutschland hart erkämpft worden ist.
Welche Rolle spielt Satire in unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaft, wie ist deren Wahrnehmung und Wirkung? Was sind die Unterschiede hier im Vergleich zu Frankreich? Was können wir gemeinsam zur Verteidigung unserer Freiheiten tun? Wie gehen Karikaturisten mit den unversöhnlichen religionskulturellen Positionen auf der Welt um? Gibt es Rücksichten, die Satire nehmen sollte oder setzt damit Selbstzensur ein? Das sind die Fragen, welche sich stellen.
Nicht zuletzt geht es um die Fortführung der Debatte mit und unter den Karikaturisten: Was darf Satire wirklich und wie ist es in Wahrheit um die vielbeschworene Pressefreiheit bestellt?
Der Cartoonlobbyist Walther Fekl - Organisator mehrerer Ausstellungen zu deutscher und französischer Karikatur - und der Vereinsvorsitzende Philipp Heinisch - Karikaturist und auch Vortragender zur Karikatur und "deren Folgen" – werden einleitend ein wenig auf die Geschichte des "Karikaturenstreits", die Entwicklung und Inhalte von "Charlie Hebdo" sowie die Besonderheiten der Satire in Frankreich eingehen. Es werden aber auch Beispiele von Karikaturen aus Deutschland gezeigt, die in der Vergangenheit Unmut und Diskussionen hervorgerufen haben. Zur Einstimmung sollen sich die Gäste im wahrsten Sinne „ein Bild von dem machen“, worüber im Anschluss mit den Karikaturisten diskutiert wird. Weitere Karikaturisten haben ihre Teilnahme bereits angekündigt: wie Schwarwel aus Leipzig, Barbara Henniger aus Strausberg.
Mehr als nur eine Geste der Solidarität nach einem „Jahr des Schreckens“
05.01.2016
Bundesweiter Verband Cartoonlobby organisiert gemeinsamen Jahresrückblick deutscher und französischer Karikaturisten in Paris und Luckau
Zum ersten Jahrestag der blutigen Anschläge auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und einen Supermarkt wird nun am 7. Januar 2016 auf dem Gelände der Internationalen Universität Paris die Ausstellung „Jahr des Schreckens - L’Année terrible“ im Heinrich-Heine-Haus eröffnet.
Bereits vor einem Jahr entstand die Idee und das Bedürfnis bei der bundesweiten Vereinigung von Protagonisten der Komischen Künste „Cartoonlobby“, eine gemeinsame Ausstellung mit französischen Kollegen zu veranstalten. Sechs prominente Zeichner wurden dazu ausgewählt, stellvertretend in der umfangreichen Schau mit über 160 Arbeiten gezeigt zu werden. Mit dabei sind Klaus Stuttmann, NEL, Schwarwel aus Deutschland und COCO, René Pétillon, Thibaut Soulcié aus Frankreich. Seit November kann man den Jahresrückblick im Cartoonmuseum Brandenburg der Cartoonlobby in Luckau besichtigen, der wie angekündigt nun auch gleichzeitig bis Ende Januar in Paris zu sehen sein wird.
Deutsch-französisches Ausstellungsprojekt ein voller Erfolg
Die Cartoonlobby organisiert gemeinsame Ausstellung in Luckau und Paris
Zum ersten Jahrestag der blutigen Anschläge auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und einen Supermarkt wurde am 7. Januar 2016 auf dem Gelände der Internationalen Universität Paris die Ausstellung „Jahr des Schreckens - L’Année terrible“ im Heinrich-Heine-Haus eröffnet.
Mehr als 150 Besucher kamen zur Vernissage, die mit einem einleitenden Vortrag begann. Johann Chapoutot (Professeur à la Sorbonne nouvelle Paris III, membre de l'IUF) hielt diesen interessanten Vortrag zu den deutsch-französischen Beziehungen auch im Zeichen der Ereignisse des Jahres 2015. Moderiert wurde die anschließende Eröffnung von Walther Fekl, Koorganisator der Ausstellung und Verbindungsmann der Cartoonlobby für Frankreich. Aus Deutschland angereist waren desweiteren der Zeichner und Cartoonlobbyist Klaus Stuttmann und der Vorstandsvorsitzende des Verbandes Philipp Heinisch. Sie trafen neben den Veranstaltern des Heinrich Heine Hauses die französische Zeichnerin COCO und den Zeichner Thibaut Soulcié zur Vernissage. Es kam zu vielen anregenden Gesprächen und freundschaftlichen Kontakten. Ein besonderer Dank der Cartoonlobby gilt den Veranstaltern in Paris, die sehr entgegenkommend und engagiert dieses Projekt begleitet und ermöglicht haben.