Pressemitteilung der Stadt Hanau

Stadt Hanau zeichnet Berliner Karikaturisten aus / Bestürzung über Tod von Jury-Mitglied Achim Frenz

Das Votum der Fachjury war einmütig, ebenso einmütig beschloss der Magistrat der Brüder-Grimm-Stadt Hanau dieser Tage, den Ludwig Emil Grimm-Preis für Karikatur der Stadt Hanau 2024 an Klaus Stuttmann zu verleihen. „Klaus Stuttmann zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten freischaffenden Karikaturisten und Cartoonisten Deutschlands. Wir freuen uns sehr, dass er den Preis annehmen wird“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.


Die zu gleichen Teilen von der Stadt Hanau und dem Lions Club Hanau Brüder Grimm dotierte Auszeichnung in Höhe von 5.000 Euro wird dem Künstler im Herbst feierlich überreicht. Zugleich wird eine Sonderausstellung seiner Werke im Schloss Philippsruhe eröffnet. Auf Empfehlung der Jury wurde das Preisgeld von bisher 2.500 Euro auf 5.000 Euro verdoppelt, um der Auszeichnung eine höhere Anerkennung zukommen zu lassen.

In der Jury votierten Franziska Becker (Preisträgerin von 2021), Jörg Börstinghaus (Lions Club Hanau Brüder Grimm), Achim Frenz (ehemaliger Leiter Caricatura Museum Frankfurt), Dr. Markus Häfner (Leiter Städtische Museen Hanau), Martin Sonntag (Leiter Caricatura Museum Frankfurt), Hans Zippert (Redakteur und Satiriker) unter Vorsitz von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Geschäftsführung von Martin Hoppe (Fachbereichsleiter Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen).

Mit großer Bestürzung und Trauer hat OB Claus Kaminsky auf die Nachricht vom Tode von Achim Frenz reagiert, der in der Nacht von Sonntag auf Montag in Kassel verstorben ist. Frenz habe den Ludwig Emil Grimm-Preis für Karikatur 2012 tatkräftig mit aus der Taufe gehoben und sich in seiner langjährigen Jurytätigkeit immer als versierter Kenner und engagierter Förderer von Karikatur und Kunst eingesetzt. „Seine Fachkompetenz, sein feinfühliger Humor und seine Menschlichkeit werden uns sehr fehlen“, so Kaminsky. „Sehr traurig, dass er die Preisverleihung samt Ausstellung für Klaus Stuttmann im Herbst 2024 in Hanau nicht mehr miterleben kann.“

Der Preisträger Klaus Stuttmann, Jahrgang 1949, lebt und arbeitet in Berlin. Aufgewachsen ist er bei Stuttgart, studierte Kunstgeschichte in Tübingen und Berlin, 1976 erlangte er seinen Magister. Seitdem ist er als Autodidakt freischaffender politischer Karikaturist, Layouter, Illustrator und Plakatemacher, von 1990 an nur noch als tagespolitischer Karikaturist erfolgreich. Er arbeitet seit 2003 täglich für den „Tagesspiegel“ und regelmäßig für die „Badische Zeitung“, die „Neue Osnabrücker-Zeitung“, die „Neue Westfälische“, die „Rhein-Neckar-Zeitung“, die „Rheinische Post“ und rund weitere 30 Tageszeitungen.

Stuttmann erhielt bisher folgende Auszeichnungen:

  • Preis „Karikatur“ bei der „Rückblende“: Preis 1999, 2001, 2007, 2011, 2015; 2. Preis 2003, 2018, 2021, 2023
  • Deutscher Preis für Politische Karikatur: Preis 1997; 2. Preis 2014
  • Deutscher Karikaturenpreis: Publikumspreis 2007; 1. Preis 2016
  • Deutscher Cartoonpreis: Preis 2021
  • Premio Satira Politica: Preis 2010

Weitere Informationen und Illustrationen sind auf seiner Webseite www.stuttmann-karikaturen.de zu finden.

„Mit einer Auswahl seiner bekannten, tagesaktuellen und politischen Karikaturen wird Klaus Stuttmann viele Besucherinnen und Besucher im Herbst im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe begeistern“, sind sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Jörg Börstinghaus vom Lions Club Hanau Brüder Grimm sicher.

Die Sonderausstellung wird von Herbst 2024 bis Frühjahr 2025 im Nordflügel von Schloss Philippsruhe stattfinden, in bewährter Zusammenarbeit mit dem Caricatura Museum Frankfurt realisiert und von der Brüder Grimm-Stiftung der Sparkasse Hanau unterstützt.

Der Ludwig Emil Grimm-Preis wird seit 2012, dem 222. Geburtstag von Ludwig Emil Grimm, alle drei Jahre in Erinnerung an den sog. „Malerbruder“ von Jacob und Wilhelm Grimm verliehen.

„Louis“ Grimm wurde am 14. März 1790 in der Langen Gasse / Langstraße geboren, studierte in Kassel und München. Er avancierte mit seinen Porträts vieler Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, darunter auch das Doppelporträt seiner Brüder, zu einem bedeutenden Vertreter der Romantik. Er illustrierte unter anderem die Kinder- und Hausmärchensammlung seiner Brüder, schuf teils bissige Karikaturen seiner Verwandtschaft oder auch Vorläufer der heutigen Cartoons, darunter die Bilderrolle „Das Leben einer merkwürdigen und liebevollen Sau“, vom Ferkel bis zur Schlachtbank aus dem Jahr 1849. Ludwig Emil Grimm war zweimal verheiratet, mit Marie Böttner und Friedrike Ernst. Er starb am 4. April 1863 in Kassel und ist dort beerdigt. Eine Auswahl seiner Werke sind im 2019 eröffneten GrimmsMärchenReich im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe zu sehen.

Mit dem Ludwig Emil Grimm-Preis und jeweiligen Ausstellungen im Schloss Philippsruhe wurden bisher Hans Traxler (2012), Greser & Lenz (2015), Fritz Weigle / F. W. Bernstein (2018) und Franziska Becker (2021) ausgezeichnet.

© Karikatur von Klaus Stuttmann aus 2024