Bunt – vielfältig – politisch – unterhaltsam

30. Mai bis 2. Juni 2024

 

Pressemitteilung zum Programm

Alle zwei Jahre findet der Internationale Comic-Salon Erlangen statt, das größte Festival für Comic-Kunst und grafische Literatur im deutschsprachigen Raum und eines der wichtigsten in Europa. Vier Tage lang dreht sich im Zentrum der mittelfränkischen Universitätsstadt alles um die Neunte Kunst. Im und rund um den Erlanger Schlossgarten befinden sich Messezelte, Ausstellungen, Räume für Lesungen, Vorträge und Gespräche, Workshops und Präsentationen. Ein Festival- Schwerpunkt beschäftigt sich in diesem Jahr erstmals dem Phänomen des „Urban Sketching“, mit „Kinder lieben Comics“ ist den jungen Leser*innen ein eigenes Festival im Festival gewidmet, mit dem renommierten Max und Moritz-Preis werden die besten Neuerscheinungen der letzten zwei Jahre ausgezeichnet. Auf Schritt und Tritt begegnet man bekannten Künstler*innen, über 500 haben sich in diesem Jahr bereits angemeldet. Unterstützt wird der Internationale Comic-Salon Erlangen zum fünften Mal durch seinen Titelsponsor, die DATEV eG aus Nürnberg. Über 25.000 Besucher*innen werden vom veranstaltenden Kulturamt der Stadt Erlangen erwartet.


Im Zentrum des Internationalen Comic-Salons Erlangen steht die Messe in eigens errichteten Messezelthallen mitten in der Erlanger Innenstadt. Über 300 Aussteller – Verlage, der Comic-Handel, Comic-Klassen der Hochschulen und Self-Publisher präsentieren hier ihr Programm. Von A wie Altraverse über Carlsen, Egmont, Panini, Splitter bis zu Z wie Zwerchfell Verlag ist die gesamte Comic-Branche vertreten. Deutsche Avantgarde, internationale Graphic Novels, frankobelgische Bandes Dessinées, amerikanische Superheld*innen und japanische Manga – zahlreiche Neuerscheinungen werden erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, Künstler*innen aus aller Welt kann beim Zeichnen und Signieren ihrer Bücher über die Schulter gesehen werden. Die Comic-Börse am Salon-Sonntag ist eine Fundgrube für Sammler*innen und Fans.

Eine Besonderheit des Internationalen Comic-Salons Erlangen sind die über zwanzig Ausstellungen im gesamten Stadtgebiet – ein riesiges Comic-Museum auf Zeit: Im Stadtmuseum wird in diesem Jahr eine große Joann-Sfar-Retrospektive präsentiert, die Adaption einer Ausstellung des Musée d’art et d’histoire du Judaïsme Paris. Im Kunstmuseum sind die „Katzenjammer-Kids“ zu sehen, der älteste Comic der Welt, die Darstellung des Wassers im Comic ist im Kunstpalais zu erleben. Comics gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus werden ebenso zu sehen sein, wie Zeichnungen zum Krieg in der Ukraine, Arbeiten von Jeremy Perrodeau, Olivia Vieweg, Nadine Redlich, Tobi Dahmen, Steven Appleby, Elizabeth Pich, Blutch und vielen mehr. Eine umfangreiche Präsentation zur Geschichte des Germanga bereitet der Comicmuseum Erlangen e. V. vor.

Der Max und Moritz-Preis ist die wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur im deutschen Sprachraum. Als einer der Höhepunkte des Salons gilt die Max und Moritz-Gala (Freitag, 31. Mai, 20:30 Uhr) im Markgrafentheater. 25 Titel sind für die Preise, die in verschiedenen Kategorien vergeben werden, nominiert. Mit Joann Sfar steht der Preisträger für ein herausragendes Lebenswerk bereits fest, ebenso wie der Spezialpreis der Jury, der in diesem Jahr an die Münchner Künstlerin Barbara Yelin geht.

Die DATEV eG ist im Jahr 2024 zum fünften Mal Titelsponsor des Internationalen Comic-Salons Erlangen. Als IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie deren Mandanten wie z. B. mittelständische Unternehmen und kommunale Verwaltungen, gehört die Genossenschaft zu den größten privaten Arbeitgebern der Metropolregion Nürnberg und gleichzeitig zu den wichtigsten Softwarehäusern Europas.

Ausstellungen

Die Katze des Rabbiners. Joann Sfar – Zeichnen und Leben

Stadtmuseum – 30. Mai bis 1. September

Der Internationale Comic-Salon präsentiert gemeinsam mit dem Stadtmuseum Erlangen die erste Joann Sfar gewidmete Werkschau in Deutschland. Anhand von über 200 teils bisher unveröffentlichten Zeichnungen und Skizzenbüchern, Fotografien und Filmen zeichnet die Ausstellung den Werdegang eines außergewöhnlichen Künstlers nach, der die Grenzen von Comic, Literatur und Film kontinuierlich ver- schwimmen lässt. Sein vielschichtiges Werk lässt sich nicht auf ein Genre festlegen. Als Karikaturist arbeitete Sfar für „Charlie Hebdo“ und „Paris Match“, als Regisseur drehte er eine Filmbiografie über den Chansonnier Serge Gainsbourg, die mit drei Césars ausgezeichnet wurde. Themen wie Freundschaft, Kindheit, Fantasie, Freude, Sexualität und Stigmatisierung verwebt er mit seiner eigenen jüdischen Identi- tät. Seine persönlichen Skizzenbücher sind ständige Begleiter – Reflektionen der eigenen zeichnerischen Praktik und Gesellschaftsstudie zugleich.

Katzenjammer Kids – Der älteste Comic der Welt

Kunstmuseum – 30. Mai bis 7. Juli

So weit ist der Internationale Comic-Salon Erlangen mit einer Ausstellung lange nicht mehr in die Ge- schichte des Mediums zurückgereist, nämlich ins Geburtsjahr des modernen Comics, ins New York des Jahres 1897! Und zu unserer großen Verblüffung begegnen uns dort keine waschechten Amerikaner, sondern zwei Brüder, Rudolph und Gus Dirks, die im norddeutschen Heide in Holstein geboren wurden: zwei Deutsche an der Wiege des Comics! Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Familie Dirks, die 1882 beschloss, mit ihren sieben Kindern nach Amerika auszuwandern, weil sie sich dort ein besseres Leben erhofften. Es ist die Zeit, als die Deutschen noch Wirtschaftsflüchtlinge waren. Allerdings erfüllte sich der amerikanische Traum nur für wenige. Die Dirks‘ gehörten dazu.

Wasserzeichen. Comics über das fluide Element

Kunstpalais, UG – 30. Mai bis 2. Juni

Wer Comics macht, muss abstrahieren können. Doch geht es dabei nicht etwa um Abstraktion als Kon- zept, wie man sie in der Malerei oder anderen bildenden Künsten findet. Abstraktion im Comic hat eine erzählerische Funktion: Wie reduziert man die Komplexität der Wirklichkeit, ohne sie zu vereinfachen? Wie kann man mit ein paar Strichen, mit Schraffur oder Farbe ein lebendiges Bild erschaffen? Am Bei- spiel der Darstellung von Wasser im Comic wird eine Vielfalt von Möglichkeiten aufgezeigt, dieses fluide Element auf der Seite einzufangen. Dabei werden Comics und Illustrationen ganz unterschiedlicher Zeitepochen, Weltregionen und Stilrichtungen einander gegenübergestellt: Camille Jourdy trifft auf Will Eisner und Gipi. Martin tom Dieck tritt in einen Dialog mit Catherine Meurisse, Suehiro Maruo und Loustal. Jacques Tardi begegnet Hervé Tanquerelle und Emmanuel Lepage.

Jeremy Perrodeau – Andere Welten

Kunstpalais, EG – 30. Mai bis 2. Juni

Der französische Comic-Zeichner Jeremy Perrodeau hat seit 2013 ein einzigartiges und kohärentes Werk geschaffen, das sich vor allem durch seinen Rhythmus sowie eine besondere Geometrie und Abenteuerlust auszeichnet. Mit seiner kontemplativen und reflektierenden Science-Fiction erforscht er den Ablauf einer Erzählung ebenso wie unsere Beziehung zu den großen Mythen oder der Umwelt. Buch für Buch erweitert er sein grafisches und erzählerisches Vokabular weiter und beansprucht mit seinen aufregenden Werken einen festen Platz in der zeitgenössischen Science-Fiction-Literatur.

Fangirl Fantasy – Olivia Viewegs Comicwelten

Kunstmuseum – 30. Mai bis 7. Juli

Die Comics von Olivia Vieweg kommen harmlos, mitunter niedlich daher und entwickeln dabei trotzdem eine Wucht, die sich auch in Gewalt entlädt. Zum Beispiel in ihrem aktuellen Comic „Fangirl Fantasy“, in dem drei Fans ihren Star entführen. Wenig ist eindeutig in den Comics von Olivia Vieweg – auch deshalb sind ihre Bücher immer wieder spannend. So besticht der erfolgreiche Zombie-Comic „Endzeit“ durch poetische Naturzeichnungen und erzählt die Geschichte einer Freundschaft unter Extrembedingungen. Zugleich zeichnet Vieweg präzise Alltagsbeobachtungen, in denen die Städte Weimar und Jena eine wieder- erkennbare Rolle spielen.

Leben in der Kriegszone – Comics aus der Ukraine

Ladengalerie Hauptstr. 41 – 30. Mai bis 2. Juni

Über zwei Jahre tobt nun schon der Krieg in der Ukraine. Mittlerweile hat sich die Aufmerksamkeit vieler Medien jedoch auf die nächste, aktuellere Krise verlagert – aber noch immer werden in der Ukraine jeden Tag Menschen getötet, bangen um ihre Nächsten und versuchen, ein halbwegs normales Leben mitten im Krieg zu führen. Vor 18 Monaten beschloss Titus Ackermann – Kurator der Ausstellung und Herausgeber von MOGA MOBO – ein Buch mit ukrainischen Comic-Zeichner*innen zu machen. Beim Comic-Salon werden die darin publizierten sowie zahlreiche weitere Arbeiten erstmals ausgestellt.

Wie geht es dir? Zeichner*innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus

Ladengalerie Fahrstr. 10 – 30. Mai bis 2. Juni

„Wir machen Bilder. Wir zeichnen, was wir wahrnehmen, was wir sehen und hören, aber auch, was im Verborgenen bleibt.“ Unter dem Eindruck des Überfalls der Hamas am 7. Oktober haben Hannah Brink- mann, Nathalie Frank, Michael Jordan, Moritz Stetter, Birgit Weyhe und Barbara Yelin, begleitet von Véronique Sina und dem Kulturamt Erlangen, das Projekt „Wie geht es dir? Zeichner*innen gegen Antisemitis- mus, Hass und Rassismus“ ins Leben gerufen. Im Dialog mit Betroffenen erzählen Zeichner*innen kurze Geschichten, die wöchentlich unter www.wiegehtesdir-comics.de und auf Instagram @comics_wiegehtes- dir publiziert werden.

Draw for Change. Künstlerischer Widerstand – Zeugnis und Dialog

Ladengalerie Obere Karlstr. 19 – 30. Mai bis 2. Juni

Amany Al-Ali (Syrien), Mar Maremoto (Mexiko), Victoria Lomasko (Russland), Rachita Taneja (Indien) und Ann Telnaes (USA) sind bekannt für ihre politischen Zeichnungen und Teil des Projekts „Draw for Change!“, das eine Reihe von Dokumentarfilmen und ein gleichnamiges Buch umfasst. Victoria Lomasko (Kuratorin der Ausstellung und Künstlerin): „Unsere politischen Zeichnungen geben dem Unsichtbaren eine Stimme, auch wenn wir dadurch selbst unter Druck geraten, zum Schweigen gebracht werden, und dienen so als Alarmsignal für die Bedrohung der Pressefreiheit. Ich könnte sagen, dass unsere Werke nicht nach Revolution rufen, sondern nach Evolution. Und das ist charakteristisch für Künstlerinnen.“

Steven Appleby – Nothing is Real

Kunstverein – Neue Galerie – 30. Mai bis 2. Juni

Der 1956 in England geborene Steven Appleby gehört zu den bekanntesten Comic-Künstler*innen Großbritanniens. 2022 wurde er für seinen Comic „Dragman“ – eine Mischung aus Superheld*innenparodie, Serienkiller-Thriller, Science-Fiction, Beziehungsdrama und Gesellschaftskritik – über den ungewöhnlichen Superhelden August Crimp, dem Frauenkleider Superkräfte verleihen, mit dem Max und Moritz- Preis als Bester internationaler Comic ausgezeichnet. Die kleine Retrospektive, die 2023 bereits in ähnlicher Form in der Galerie Bernsteinzimmer in Nürnberg gezeigt wurde, gibt einen Überblick über Steven Applebys Schaffen der letzten 40 Jahre.

Wandel | Kurz & Bündig
37. und 38. Internationales Comic-Seminar 2023 und 2024 ZAM – Zentrum für Austausch und Machen – 30. Mai bis 2. Juni

Das Internationale Comic-Seminar Erlangen ist das am längsten bestehende Seminar für Comics und grafische Literatur im deutschsprachigen Raum. Die Arbeitswoche, zu der jährlich rund 25 Teilnehmer*in- nen mit Zeichenerfahrung ausgewählt werden, wird von wechselnden renommierten Comic-Künstler*in- nen geleitet und genießt ein Renommee weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Im Zuge der inter- nationalen Zusammenarbeit begrüßt das Seminar auch regelmäßig Gäste aus der ganzen Welt – in den Jahren 2023/24 aus China, Frankreich, Kamerun, der Demokratischen Republik Kongo, Österreich und den USA. Traditionell werden im Rahmen des Comic-Salons die Arbeiten der beiden zurückliegenden Seminare der Öffentlichkeit präsentiert.

Partner-Ausstellungen

Edition Moderne präsentiert: Elizabeth Pich – Fungirl

Ladengalerie Altstadtmarkt – 30. Mai bis 2. Juni

Fungirl ist eine perspektivlose junge Frau, die ihre Tage zu Hause damit verbringt zu masturbieren, Take-away-Pizza zu essen und alte Sitcoms zu schauen. Sie rennt von einer Affäre zur nächsten, ist hem- mungslos und extrem in allem, was sie macht. Ihr neuer Job bei einem Bestattungsunternehmen bringt neues Chaos – ihr Leben ist eine Abfolge von absurden, politisch inkorrekten, Slapstickartigen Situationen. Für den Internationalen Comic-Salon Erlangen inszenieren Elizabeth Pich und Edition Moderne ei- nen sakralen Raum in typisch fungirlscher Manier, mit viel Humor und Hallelujah. Let’s celebrate!

Rotopol präsentiert: Nadine Redlich – Doing the Work

Galerie Black Cube – 30. Mai bis 2. Juni

Es gibt Tage, an denen führt kein Weg an den Herausforderungen des Lebens vorbei. Wenn selbst die bewährten Ablenkungen von den Ablenkungen nicht mehr helfen, wird es Zeit, sich den Dingen zu stellen. In der Ausstellung zu ihrem neuen Buch „Doing the Work“ widmet sich Comiczeichnerin Nadine Redlich auf humorvolle Weise den Kämpfen des täglichen Daseins. Zu bestaunen gibt es Drucke, Objekte und Originale, die einen tiefen Einblick in den Arbeitsprozess der Künstlerin gewähren und abwechselnd zum Lachen und Weinen anregen.

STRAPAZIN präsentiert: Die ersten 40 Jahre!

Ladengalerie Schiffstr. 12 – 30. Mai bis 2. Juni

40 Jahre quirlige, innovative, lustige, todernste, berührende, politische, pornografische, komische, düstere und bunte Comics aus aller Welt! Stolze 155 Magazin-Ausgaben sind in diesen ersten vier Dekaden entstanden, dazu natürlich stets ein einzigartiges Cover. Vom allerersten Titel, entworfen 1984 vom STRAPAZIN-Mitbegründer Pierre Thomé, bis zum aktuellsten von Othman Selmi aus Tunesien, kommen sie alle nach Erlangen – einige sogar als Originale! – um sich im Rampenlicht des Comic-Salons zu sonnen und von der spannenden Geschichte des Magazins zu erzählen.

Carlsen präsentiert: Tobi Dahmen – Columbusstraße

Ladengalerie Altstadtmarkt – 30. Mai bis 2. Juni

Mit „Columbusstraße“ hat Tobi Dahmen eine gezeichnete Familiensaga in Zeiten des Zweiten Weltkriegs geschaffen: Nach dem Tod seines Vaters entdeckt er eine Sammlung alter Familienbriefe und Dokumente. Ausgehend von den bewegenden Zeitzeugnissen und durch eigene Recherche rekonstruiert er eine Chronik der deutschen Kriegsjahre im Spiegel seiner eigenen Familiengeschichte – eine fesselnde Auseinandersetzung mit deutscher Vergangenheit und politischer Verantwortung.

Von Dragic Master bis Scarecrow – Manga aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Aktions- und Schauraum des Comicmuseum Erlangen e. V. und El Artelier – 30. Mai bis 27. Juli

Mit der Popularisierung von Manga im deutschsprachigen Raum entstanden ab der Jahrtausendwende die ersten Projekte deutschsprachiger Künstler*innen, die die Stilmittel der japanischen Comics aufgriffen. Die Ausstellung zeichnet den Weg der Manga-Produktion in Deutschland, Österreich und der Schweiz von ihren Anfängen bis heute nach, ordnet Entwicklungen ein und präsentiert Werke der erfolgreichsten Mangaka aus über 25 Jahren. Gezeigt werden u. a. Exponate von Jürgen Seebeck, Robert Labs, Nina Werner, Anike Hage, Melanie Schober, Anna Hollmann, Martina Peters, Alexandra Völker, David Füleki, Ban Zarbo, Gin Zarbo, Sozan Coskun, Tamasaburo, Blackii, Daniel Echinger und Dominik Jell.

Pushcart präsentiert: Hidden Gems – Indie Manga

Kreativlabor – 30. Mai bis 21. Juni

Schon immer dabei, aber schwer zu entdecken: Über die letzten 20 Jahre hat sich in Deutschland eine lebendige Indie-Szene rund um das Medium Manga entwickelt, die auch über die Landesgrenzen hinaus Erfolge feiert. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl der heute aktiven Künstler*innen und zeigt anhand ausgewählter Manga-Seiten sowie einiger Buchexemplare zum Schmökern die Entwicklung und Qualität der deutschen Independent Szene.

Egmont präsentiert: Die Ungezähmten – Eine Lucky-Luke-Hommage von Blutch

Ladengalerie Hauptstr. 52 – 30. Mai bis 2. Juni

Mit Blutch schwingt sich ein weiterer Starzeichner zur Wildwest-Legende Lucky Luke in den Sattel: In der neuen Hommage „Die Ungezähmten“ bekommt der Lonesome Cowboy unerwartete Begleiter*innen. Die Geschwister Rose und Casper leben alleine in einer abgelegenen Waldhütte, seitdem ihre Eltern verschwunden sind und ihr großer Bruder von Lucky Luke verhaftet wurde. Aber letzterer merkt schnell, dass eine Herde Rinder leichter zu hüten ist als diese beiden Plagegeister ...

SPRING – 20 Jahre Togetherness

Lamm-Lichtspiele – 30. Mai bis 2. Juni

In den 20 Jahren des Bestehens haben mehr als 75 international etablierte Künstlerinnen ihre graphischen Erzählungen im Magazin publiziert. Die Diversität und Vielfalt, die sich inhaltlich abbildet, ist ein Schatz an Geschichten und Sichtweisen, die häufig den intersektionalen Feminismus vertreten und für eine offene tolerante Gesellschaft wegweisend sind. SPRING als Künstlerinnenkollektiv und Anthologie ist in der Szene ein unabhängiges offenes Netzwerk mit Vorbildcharakter.

Gringo Comics präsentiert: 40 Jahre Jo84 und die Sprühende Phantasie

Ladengalerie Friedrichstr. 28 – 30. Mai bis 2. Juni

Die Ausstellung zum 40-jährigen Bestehen des Underground-Comicmagazins „Sprühende Phantasie“ präsentiert Beiträge von ca. 60 verschiedenen Künstler*innen und des Herausgebers Jo „84“ Guhde. Ge- zeigt werden Originalzeichnungen, die im Magazin zum Abdruck kamen – mitunter von bereits lang ver- storbenen Künstler*innen. Aber auch Unveröffentlichtes, Kuriositäten oder Material, das erst für kommende Ausgaben geplant ist, sind zu sehen sowie Berichte, Anekdoten, historische Fotos und Drucke aus der Geschichte des Heftes und des Herausgebers.

Splitter präsentiert: Jan Bintakies – Ein verdammter Handschlag

Ultra Comix – 30. Mai bis 2. Juni

Was tust du, wenn dir ein Fremder 6.000 Euro nur für einen Handschlag bietet? Der kleinkriminelle Loser Luca Stoffels fackelt nicht lange, auch wenn Benedikt Bosch für die Kohle Lucas Seele will. Der Schwarz- magier hat seine eigene nämlich im Austausch für Glück und grenzenlosen Erfolg an den Dämon Faffnir verkauft und der möchte Bosch schon sehr bald holen. Die Ausstellung zeigt sechs Jahre Schöpfungspro- zess, Storyboards, Character Designs und zahlreiche Originalseiten.

Berthold Leibinger Stiftung präsentiert: 10 Jahre Comicbuchpreis und seine Preisträger*innen

Orangerie im Schlossgarten – 30. Mai bis 2. Juni

Die Berthold Leibinger Stiftung schaut zurück auf zehn Jahre Comicbuchpreis. In der in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart und der Agentur panorama, Studio für visuelle Kommunikation, konzipier- ten Ausstellung stehen die zehn Comic-Bände und ihre Preisträger*innen im Vordergrund: Birgit Weyhe, Uli Oesterle, Tina Brenneisen, Tim Dinter, Thomas Pletzinger, Anke Kuhl, Max Baitinger, Mia Oberländer, Sheree Domingo, Patrick Spät, Maren Amini, Ahmadjan Amini und Franz Suess.

Urban Sketching

Urban Sketching ist eine weltweite Gemeinschaft aus Zeichner*innen, die gerne vor Ort zeichnen – dort, wo sie leben oder auf Reisen. 2007 nahm die Bewegung ihren Anfang und die Community ist seither stetig gewachsen: Mittlerweile gibt es über 450 offizielle Ortsgruppen, sogenannte „Chapters“, in denen sich Zeichner*innen miteinander vernetzen und zu sogenannten Sketchcrawls (gemeinsame Ausflüge zum Zeichnen) treffen. Auf ihren zeichnerischen Erkundungen zeigen sie die Welt, so wie sie sie sehen: Zeich- nung für Zeichnung. Es finden internationale Symposien statt und die sozialen Medien spielen eine wich- tige Rolle in der Vernetzung der Szene.

Das Urban Sketching Projekt beim Internationalen Comic-Salon umfasst eine Ausstellung im Altstadt- markt mit Werken von zehn international bekannten Zeichner*innen aus der Szene sowie ein Urban Sketching-Village aus Schiffscontainern auf dem Hugenottenplatz. Das Village ist zentraler Ausgangspunkt für die diversen Aktivitäten während der vier Festivaltage und es entsteht ein Treffpunkt für alle, die vom Zeichnen begeistert sind. Die in Erlangen und in der Region während der Sketchcrawls entstandenen Zeichnungen können hier dupliziert und in einer Pop-Up-Ausstellung aufgehangen werden, eingeladene Künstler*innen malen live Wandbilder, es wird einen kleinen Shop geben, Drink & Draw Abende u. v. m.

Max und Moritz-Preis

Der Max und Moritz-Preis wird durch eine von der Stadt Erlangen berufene unabhängige Fachjury vergeben und trägt seit 40 Jahren wesentlich zur künstlerischen und gesellschaftlichen Anerkennung des Co- mics in Deutschland bei. Mit dem Preis wird die Arbeit herausragender Künstler*innen gewürdigt, verdienstvolle Verlagsarbeit bestärkt, auf Nachwuchstalente aufmerksam gemacht und die qualitative Ausei- nandersetzung mit grafischer Literatur gefördert.

In diesem Jahr wird der Max und Moritz-Preis zum 21. Mal verliehen. 25 Titel wurden durch die Jury nominiert, sieben von neun Preisträger*innen werden erst am 31. Mai 2024 im Rahmen der Max und Moritz- Gala, moderiert von Christian Gasser, bekannt gegeben. Der Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk an Joann Sfar und der Spezialpreis der Jury an Barbara Yelin stehen bereits jetzt fest. Im Er- langer Markgrafentheater werden die Preisträger*innen in den Kategorien „Bester deutschsprachiger Co- mic“, „Bester internationaler Comic“, „Bester Sachcomic“, „Bester Comic für Kinder“ und „Bestes deutsch- sprachiges Comic-Debüt“ geehrt, ebenso der/die beste deutschsprachige Comic-Künstler*in sowie der Max und Moritz-Publikumspreis. Über letzteren kann auf www.comic-salon.de bis 24. Mai abgestimmt werden.

Podium

Aktuelle Themen der Comic-Szene und Schwerpunkte des Salons werden vier Tage lang in mehr als 50 Vorträgen, Präsentationen und Gesprächsrunden im Kollegienhaus der Universität und in der Orangerie im Schlossgarten vertieft. Zu Wort kommen dabei Verlagsvertreter*innen, Fachjournalist*innen, Comic- Forscher*innen, Sammler*innen und Künstler*innen des Salons. Themen sind in diesem Jahr unter anderem der Nahost-Konflikt im Comic, Jüdischsein im Comic, der Alltag der Künstler*innen im Ukraine-Krieg, Comics als politischer Protest, Geschichten zur Rettung des Planeten, Queerness und Diversität im Comic, Comic-Förderung, Comics in der Wissenschaft, die neue deutsche Mangawelle und viele mehr. Ergänzt wird das Programm des Comic-Podiums durch Vortragsreihen der Web-Community Comic Solidarity und der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor).

Kinder lieben Comics

Deshalb präsentiert der 21. Internationale Comic-Salon Erlangen wieder ein vielfältiges Programm mit 50 Einzelveranstaltungen für junge Leser*innen! Vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 steht das Kulturzentrum E- Werk ganz im Zeichen des Kindercomics: Mit Projektionen, verrückten Stimmen und Musik bringen Autor*innen spannende, kurzweilige oder tiefsinnige Geschichten auf die Bühne und zeichnen live vor und mit dem Publikum. In vielfältigen Workshops können Kinder mit Unterstützung bekannter Künstler*innen selbst kreativ werden. Die Ausstellung Jim Curious – Reise in die Tiefen des Ozeans lädt zu einem spek- takulären Tauchausflug in eine geheimnisvolle Unterwasserwelt ein, am Bubmat werden tolle Porträts der ganzen Familie gezeichnet und gemeinsam mit Ulf und Tita können Nachwuchsdetektiv*innen bei einer interaktiven Rallye einen kniffligen Kriminalfall lösen. Der Eintritt zu den Veranstaltungen von Kinder lie- ben Comics ist frei.

Comic Film Fest

Vier Tage bieten die Erlanger Kinos Lamm-Lichtspiele, Kulturzentrum E-Werk und das Open-Air-Kino im Innenhof des Stadtmuseums ein abwechslungsreiches Programm mit Animationsfilmen, Comic-Verfil- mungen und Dokumentationen: Juliette im Frühling – Preview, FR 2024 | Blind Willow, Sleeping Woman, FR/CA/NL/LU 2022 | Robot Dreams, ES/FR 2023 | Lupin III: Das Schloss des Cagliostro, Regie: Hayao Miyazaki, JP 1979 | Dieser eine Sommer, FR 2022 | Sultanas Traum, ES/DE 2023 | SPRING – A Docu- mentary, DE 2018–2023 | Hugo Hercules & The Wild West, DE 2023 | Der kleine Nick erzählt vom Glück, FR 2022 | Die Sirene, FR/DE/LU/BE 2023 | Titina – Ein tierisches Abenteuer am Nordpol, NO 2022 | Der Junge und der Reiher, Regie: Hayao Miyazaki, JP 2023 | Blue Giant, JP 2023 | Lonely Castle in the Mir- ror, JP 2022 | Mars Express, FR 2023 | Die Katze des Rabbiners, Regie: Antoine Delesvaux und Joann Sfar, FR/US 2011 | Draw for Change! Episode 1–5, DE/BE/FR 2023–2024 | Kurzfilmprogramm Steven Appleby | Oscar® Shorts 2024 Animation | Studentische Filmnacht

NEU: Mit dem „Salon-Ticket + Kino“ ist das gesamte Filmprogramm (außer Open-Air-Kino) am jeweiligen Tag (Tageskarte) oder an allen vier Tagen (Dauerkarte) inklusive. Das „Salon-Ticket + Kino“ kostet ledig- lich 5,– Euro Aufpreis, egal ob Tages- oder Dauerkarte.

Bühne

Längst haben die Comics auch die Bühnen erobert. Das performative Programm des 21. Internationalen Comic-Salons 2024 umfasst über 50 einzelne Veranstaltungen, Lesungen mit Projektionen, Live-Zeichen-Events, Zeichen-Battles, einen Cosplay-Wettbewerb und vieles mehr. Alle Bühnen-Veranstaltungen des Salons sind mit Salon-Ticket frei zugänglich. Die Bühnen im Schlossgarten, das E-Werk, das Theater in der Garage und das Markgrafentheater sind die zentralen Orte des Bühnenprogramms.

Junges Forum

Zum elften Mal bietet das Junge Forum sowohl Hochschulen, Akademien und Universitäten mit Ausbildungsschwerpunkten in den Bereichen Comic, Design, Grafik und Animation als auch jungen Künstler*innen aus dem studentischen Umfeld eine Bühne zur Präsentation ihrer Arbeiten und Projekte. In diesem Jahr werden sich 21 Hochschulen mit eigenen Ständen auf der Messe des Internationalen Comic-Salons präsentieren.

Familien-Sonntag

Zahlreiche Attraktionen für Kinder und Jugendliche am 2. Juni: Malwand, Workshops, Lesungen, Comic- Held*innen als Airbrush-Tattoo oder Button, die Kunsthaltestelle der Jugendkunstschule Erlangen und vieles mehr ... Tageskarte für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren: 1,– Euro! Kinder unter 6 Jahren: Eintritt frei!

Comic macht Schule

Gedanklich und zeichnerisch haben sich Kinder und Jugendliche in Comic-Workshops unter dem Motto „Was ich der Welt sagen will“ mit ihren Bedürfnissen auseinandergesetzt und in die Sprache der Comics übersetzt. Das konnte ihre persönliche Situation betreffen oder Wünsche an eine Welt von morgen. Sich selbst ausdrücken, erzählend nach innen schauen und zeichnerisch erkunden, was ein Leben in dieser Welt für sie bedeutet – 300 Kinder und Jugendliche haben seit den Osterferien an Workshops mit be- kannten Comic-Künstler*innen teilgenommen. Mit viel Fantasie und Kreativität sind sie in die Welt der Comics eingetaucht. Begeistert und voller überraschender Einfälle haben sie ihre Geschichten entwickelt und diese dann hochkonzentriert, Strich für Strich in Zeichnungen umgesetzt. Zahlreiche Arbeiten – von zeichnerischen Fingerübungen über neue Comic-Held*innen bis zu ganzen Comic-Geschichten – sind in den insgesamt 15 Workshops entstanden. Eine Auswahl davon ist während des Comic-Salons in den Räumlichkeiten der Jugendkunstschule zu sehen.

Stand: 10. Mai 2024 Änderungen vorbehalten!

Weitere Informationen

Das vollständige Programm kann unter www.comic-salon.de eingesehen werden. Hier gibt es auch die Funktion „Mein Salon“, mit der man sich sein individuelles Festivalprogramm zusammenstellen kann. Ein kostenloses Programmheft erscheint Mitte Mai.

Hauptveranstaltungsort

Messe-Hallen auf dem Schlossplatz und im Schlossgarten (91054 Erlangen) und zahlreiche weitere Veranstaltungsorte in der Innenstadt

Öffnungszeiten Messe und Ausstellungen

Donnerstag, 30. Mai 2024: 12:00 bis 19:00 Uhr
Freitag und Samstag, 31. Mai und 1. Juni 2024: 10:00 bis 19:00 Uhr Sonntag, 2. Juni 2024: 10:00 bis 17:00 Uhr

Eintrittspreise

Tageskarte: 12,– / erm. 6,– Euro (1,– Euro Familien-Sonntag nur an der Tageskasse)
Dauerkarte: 32,– / erm. 16,– Euro
Für 5,– Euro Aufpreis auf die reguläre Karte ist das Filmprogramm (in den Lamm-Lichtspielen und im E- Werk Kino) am entsprechenden Tag inklusive!
Ermäßigung für Kinder und Jugendliche von 6 bis (einschließlich) 14 Jahren, Inhaber*innen des Erlangen Passes sowie Behinderte (ab 50 % GdB). Freier Eintritt für Begleitpersonen von Behinderten mit B-Vermerk im Ausweis.
Kinder unter 6 Jahren: Eintritt frei!

Karten

Vorverkauf unter www.comic-salon.de und www.reservix.de, an den bekannten Vorverkaufsstellen im Großraum Erlangen, Nürnberg, Fürth, Bamberg, an den ReserviX-Vorverkaufsstellen deutschlandweit (Vorverkaufsgebühren). Tageskassen an den Veranstaltungstagen 30. Mai bis 2. Juni am Schlossplatz sowie im Kunstpalais, Stadtmuseum und Kunstmuseum

Veranstalter

Stadt Erlangen – Kulturamt
Abteilung Festivals und Programme
Website: www.comic-salon.de 


 

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