Bundesweiter Verband Cartoonlobby organisiert gemeinsamen Jahresrückblick deutscher und französischer Karikaturisten in Paris und Luckau

Zum ersten Jahrestag der blutigen Anschläge auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und einen Supermarkt wird nun am 7. Januar 2016 auf dem Gelände der Internationalen Universität Paris die Ausstellung „Jahr des Schreckens - L’Année terrible“ im Heinrich-Heine-Haus eröffnet.

 

Bereits vor einem Jahr entstand die Idee und das Bedürfnis bei der bundesweiten Vereinigung von Protagonisten der Komischen Künste „Cartoonlobby“, eine gemeinsame Ausstellung mit französischen Kollegen zu veranstalten. Sechs prominente Zeichner wurden dazu ausgewählt, stellvertretend in der umfangreichen Schau mit über 160 Arbeiten gezeigt zu werden. Mit dabei sind Klaus Stuttmann, NEL, Schwarwel aus Deutschland und COCO, René Pétillon, Thibaut Soulcié aus Frankreich. Seit November kann man den Jahresrückblick im Cartoonmuseum Brandenburg der Cartoonlobby in Luckau besichtigen, der wie angekündigt nun auch gleichzeitig bis Ende Januar in Paris zu sehen sein wird.

2015 begann nach dem schrecklichen Terroranschlag von Paris mit Solidaritätsbekundungen und dem Ruf nach Verteidigung der Presse- und Meinungsfreiheit in Europa. Es gab in den Folgemonaten rege Diskussionen in der Öffentlichkeit zur Frage: was Satire darf und wie weit Karikatur gehen kann. Auch stand immer wieder die Verletzung religiöser Gefühle und das Beharren auf unsere westlich-europäischen Wertvorstellungen in einer globalisierten Welt im Fokus der Auseinandersetzungen zu diesem Thema. Dazu haben sich die tagespolitischen Zeichner natürlich ihre eigenen Gedanken gemacht und zu Papier gebracht.

Doch die Staatengemeinschaft hatte sich noch vielen Problemen zu stellen in diesem letzten Jahr - zusammen oder im eigenen Land. Krisen, Kriege, Terror und Flüchtlingswellen prägten die internationale Politik und die Berichterstattung in den Medien. Hinzu kamen die erneuten Anschläge vom November in Paris und deren Folgen für Europa und das Vorgehen gegen den sogenannten „islamischen Staat“.

Die Schau deutscher und französischer Karikaturisten blickt auf diese Ereignisse zurück, spiegelt unterschiedliche Sichtweisen aber auch Gemeinsamkeiten wider.