Porträtfoto von Max Goldt © - Axel Martens
Der Satirepreis GÖTTINGER ELCH geht 2016 an den Schriftsteller, Musiker und gebürtigen Göttinger Max Goldt.
Die Auszeichnung wird jährlich für ein satirisches Lebenswerk vergeben und ist mit 3.333 Euro und einer silbernen Elchbrosche dotiert. Die feierliche Verleihung, an der auch frühere Preisträger teilnehmen werden, findet am Sonntag, den 20. März 2016 um 11.00 Uhr im Deutschen Theater Göttingen statt. Die Laudatio hält der Göttinger Literaturwissenschaftler und Präsident der „Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung“ Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Detering. Vorjahres-Preisträger Rudi Hurzlmeier und Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler steuern ein Grußwort bei. Und Max Goldt sagte zu, einige ältere und neue Texte zu Gehör zu bringen.
Karten für die Preisverleihung (zum Preis von 11, 14, 17, 20 € mit ggf. nachzuweisender Sozialermäßigung von 3 €) werden aufgrund der zu erwartenden großen Nachfrage auch in diesem Jahr verlost. Dazu ist der Kartenwunsch (pro Person max. 2 Karten, gewünschte Preiskategorie) unter Angabe des Namens und der Kontaktdaten ab dem 8. bis zum 19. Februar 2016 per Mail an
Die Kartenvergabe erfolgt nach der Verlosung ab dem 1. – 14. März 2016 an der Kasse des Deutschen Theaters Göttingen.
„Goldts literarisches Werk“, so die Jury in ihrer Begründung zur Verleihung des GÖTTINGER ELCH 2016; „scheint von einem Beobachter aus einer Parallelwelt geschaffen zu sein, einer Welt, die aufgeklärter, klüger und zukunftsträchtiger ist als die unsere. Dennoch hat der Beobachter, bei dem es sich natürlich um Goldt selbst handelt, es nicht nötig, sich über unsere Welt lustig zu machen – denn komisch ist sie schon. Es bedarf nur des genauen Blicks und eines gerüttelten Maßes an Zuneigung, um sie in all ihrer Merkwürdigkeit und mit ihren vielfältigen Mysterien zu durchschauen. Und das tut heute und in deutscher Sprache wohl keiner so eindringlich und punktgenau wie Max Goldt.“
Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen-Weende, zog nach dem Abitur 1977 nach Berlin. 1981 gründete er mit Gerd Pasemann das der Neuen Deutschen Welle zugeordnete Duo "Foyer des Arts", mit dem zahlreiche Schallplattenveröffentlichungen erfolgten. Seine Kolumnen für die Berliner Zeitschrift "Ich und mein Staubsauger" führten zur langjährigen Mitarbeit beim Satiremagazin "Titanic". 1984 erschien sein erstes Buch "Mein äußerst schwer erziehbarer schwuler Schwager aus der Schweiz", dem zahlreiche weitere folgten. Mit dem Zeichner Stephan Katz arbeitet Goldt als Texter zusammen, die gemeinsamen Arbeiten wurden neben der Titanic auch in "Intro" und dem "Zeitmagazin" sowie in Buchform veröffentlicht. Goldt, der bis heute als freier Schriftsteller in Berlin lebt, erhielt u.a. den "Kasseler Literaturpreis für Grotesken Humor" (1997), den "Hugo-Ball-Preis" der Stadt Pirmasens und 2008 auf Empfehlung von Daniel Kehlmann den "Kleist-Preis".
Max Goldt ist der 19. ELCH-Preisträger. Seine Vorgänger waren der Cartoonist Chlodwig Poth (1997), der Zeichner und Schriftsteller Robert Gernhardt (1999), der Kabarettist Gerhard Polt (2000), der Kolumnist und Übersetzer Harry Rowohlt (2001), die Karikaturistin Marie Marcks (2002), der Zeichner und Dichter F. W. Bernstein (2003), der Schweizer Kabarettist Emil Steinberger (2004), der Komiker Otto Waalkes (2005), der Zeichner Hans Traxler (2006), der Zeichner und Musiker Ernst Kahl (2007), die bayerischen Volksmusiker und Kabarettisten der Biermösl Blosn (2008), der Musiker, Schriftsteller und Filmemacher Helge Schneider (2009), der Komödiant und Musiker Olli Dittrich (2010), der österreichische Kabarettist Josef Hader (2011), die Karikaturistin und Autorin Franziska Becker (2012), der Maler Michael Sowa (2013), der Kabarettist Georg Schramm (2014) und der Maler und Zeichner Rudi Hurzlmeier (2015).
Der GÖTTINGER ELCH will den guten Ruf der komischen Künste festigen und das Ansehen der in Wort und Bild tätigen Satiriker im deutschen Sprachraum mehren. Der Preis hat seine Heimat nicht zufällig in Göttingen: Die Stadt hat Tradition in Sachen Satire, die im 18. Jahrhundert mit dem genialen Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg beginnt und bis in die jüngste Vergangenheit von den Wahl-Göttingern Robert Gernhardt und F.W. Bernstein fortgeführt wurde. Einem sprichwörtlich gewordenen Zweizeiler Bernsteins ist der Name des Satirepreises entlehnt: „Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche.“
Die ELCH-Jury 2016: Antje Kunstmann, Verlegerin, München; Hilmar Beck, Fachbereich Kultur der Stadt Göttingen; WP Fahrenberg, Ausstellungsbüro Göttingen; Achim Frenz, Museum für Komische Kunst, Frankfurt am Main; Dr. Peter Köhler, Journalist, Göttingen; Martin Sonntag, Caricatura Kassel; Hans Zippert, Publizist, Oberursel; Rudi Hurzlmeier, ELCH-Preisträger des Jahres 2015, München.
Mehr über den ELCH und seine Preisträger/innen unter www.goettinger-elch.de .