Die traditionelle November-Schau im Luckauer Museum mit Karikaturen des vorangegangenen Jahres zeigt diesmal Originalzeichnungen von Karl-Heinz Schoenfeld.
Der in Oranienburg geborene und in Berlin ausgebildete Karikaturist hat den Großteil seines erfolgreichen Zeichnerlebens in den alten Bundesländern und Italien zugebracht. Seit 1999 lebt und arbeitet Schoenfeld in Potsdam und feiert diesen November seinen 89. Geburtstag.
Unter dem Titel „Alle Jahre wieder …!“ stehen diesmal beim Jahresrückblick aber nicht nur die Karikaturen aus dem Jahr 2017 im Mittelpunkt der rund 160 Objekte umfassenden Schau, sondern auch weitere Arbeiten aus über 60 Berufsjahren des Zeichners und Cartoonlobbyisten. Für diese besondere Ausstellung wurden ebenso historische Karikaturen ausgewählt, deren Themen leider bis heute noch die Menschheit bewegen und zu Problemen deren Lösung immer noch aussteht.
Dabei hatten Kurator und Künstler die Qual der Wahl, denn bei einem tagespolitischen Zeichner, der solange im Berufsleben steht und bis zum heutigen Tage karikiert, sammelt sich eine Lebenswerk an, das in die Zehntausende Einzelblätter geht. Mit vielen dieser Arbeiten ist eine Geschichte verbunden, sowohl eine persönliche als auch eine von historischer Relevanz. Über die Karikaturen taucht man tief ein in die Zeitgeschichte und es spiegelt sich der jeweilige Zeitgeist wider.
Eine Ausstellung in so begrenztem Umfang, wie sie im Luckauer Cartoonmuseum möglich ist, kann immer wieder nur einen kleinen Einblick geben in das Schaffen eines Künstlers und macht eher neugierig auf mehr. Dennoch gelingt es in den zahlreichen Vitrinen auch biografisches aufzugreifen und unterschiedliche Facetten des Könnens von Karl-Heinz Schoenfeld zu zeigen. Neben Tageskarikaturen, die für Zeitungen wie BILD-Hamburg, BZ, Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost und viele mehr entstanden sind, gibt es auch Skizzen und Porträtkarikaturen im Original zu sehen. Werden Arbeiten ausgestellt, die für die NDR-Satiresendung „Schlussstrich“ gezeichnet wurden oder über Jahre Familien im Zeitungsmagazin Quick als Bildgeschichten begleitet haben. Almanache der Karikatur und Schulbücher mit Zeichnungen von Karl-Heinz Schoenfeld gehören ebenso zu den Ausstellungsstücken wie Zeitdokumente.
Die Sammlung des Museums erhielt dankenswerter Weise ein größeres Konvolut originalgrafischer Werke als Schenkung. Schwerpunkt der Auswahl sind die Ost-West Beziehungen vom Ende des zweiten Weltkrieges bis hin zur politischen Wende mit der Wiedervereinigung. Diese Karikaturen zeigen auch wie die Politik der DDR und Sowjetunion von der anderen Seite gesehen wurde. Sie bereichern und erweitern das Spektrum der politischen Karikaturen in der Sammlung, die bislang schwerpunktmäßig Pressezeichnungen ostdeutscher Prägung umfasst. Einige dieser Blätter sind ebenfalls zu bewundern – aber die Präsentation der Schenkung ist noch einmal ein eigenständiges Ausstellungsprojekt für das einzigartige Museum in der Region Berlin-Brandenburg.
Am Sonntag, dem 5. November um 14 Uhr, findet die öffentliche Vernissage
im Kreise von Freunden und Künstlerkollegen mit Karl-Heinz Schoenfeld statt.
Gäste sind gern gesehen und der Eintritt ist zu dieser Veranstaltung frei.
Das Cartoonmuseum Brandenburg befindet sich in der Nonnengasse 3 – 15926 Luckau. Geöffnet ist in der Nachsaison Dienstag, Donnerstag und Sonntag jeweils von 13-17 Uhr. Der Eintritt beträgt 2, ermäßigt 1 € und ist für Kinder bis 12 Jahren frei. Informationen im Web unter www.cartoonmuseum-brandenburg.de.